Unsere

Tiere im Park

Zwergziege

Die Ziegen sind eine Gattung der Hornträger. Sie sind vorwiegend in gebirgigen Regionen in Eurasien und Nordafrika verbreitet.

Männliches Tier = Bock
Weibliches Tier = Geiss
Lateinischer Name = Capra Aegagrus Hircus Nanus

Nach neuesten Erkenntnissen gehören Wildziegen zu den ersten Wildtieren, die vor mehr als 10’000 Jahren im Vorderen Orient vom Menschen gezähmt wurden. Die Zwergziegen sind eine Unterart der Milchziegen und ursprünglich in Afrika beheimatet, wo sie noch heute als das meistverbreitete Haustier gehalten werden.

Zwergziegen gehören zu den Wiederkäuern. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern, Stauden und Heu. Aber auch Äpfel, Karotten und hartes Brot stehen auf ihrem Speiseplan.

Im Abstand von 8 Monaten wirft die Geiss meist 1 bis 2 Junge (Gitzi) nach einer Tragzeit von 150 bis 160 Tagen. Mit 4 Monaten werden die Jungen entwöhnt. Die Zwergziegen werden sehr früh, bereits nach einem halben Jahr, geschlechtsreif und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Luchs

Der Luchs ist ein Landraubtier aus der Familie der Katzen. Seine nächsten Verwandten sind der Rotluchs, der nur in Amerika vorkommt, der Kanadaluchs Nordamerikas und der Pardelluchs in Spanien.

Männliches Tier = Kuder
Weibliches Tier = Luchsin oder Kätzin
Lateinischer Name = Lynx Lynx

Der Luchs ist überwiegend ein Dämmerungs- und Nachttier. Wo keinerlei Störungen auftreten können, ist er auch tags über aktiv. Der Luchs ist in seinem Lebensbereich an weit ausgedehnte und weitgehend menschenleere.
Wälder gebunden, die allerdings lichte Randgebiete aufweisen müssen, weil sie Äsungsflächen für Beutetiere sind. Oberhalb von 1800 Metern (Waldgrenze) ist der Luchs nur noch selten anzutreffen. In den Jahren, die seit der Freilassung von Luchsen in den Alpen und im Jura (1971 – 1976) vergangen sind, haben diese einen beträchtlichen Teil des zentralen und westlichen Alpen- und Voralpengebietes und des Juras besiedelt.

 

Das Wild wird meistens im Sprung aus einem Baum erbeutet, nur gelegentlich aus einem Versteck am Boden. Eine lange Hetze wird von ihm nicht durchgeführt. Gejagt werden alle Wildtiere, die er bewältigen kann. In der Schweiz lebt er hauptsächlich von Rehen und Gemsen. Gelegentlich werden auf Alpweiden auch Hausschafe gerissen. Kleinere Tiere erbeutet er eher selten.

Die Ranzzeit verläuft von Mitte März bis April. Die Tragzeit beträgt 70 bis 72 Tage. Das Muttertier bringt 1 bis 4 Jungtiere zur Welt. Die Jungen sind 16 bis 17 Tage blind und werden ca. 5 Monate gesäugt.

Insektenhotel

Durch intensive menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft – u.a. durch umfangreichen Pestizideinsatz im Acker- und Gartenbau und durch die auch in Privatgärten vorhandene Tendenz zur „aufgeräumten“ Landschaft – sind viele natürliche Insektenlebensräume wie z.B. offene Lehmtrockenhänge oder Totholz nur noch sehr eingeschränkt vorhanden. Diese Vorgänge werden als Habitatvernichtung bezeichnet.

Nicht nur in der freien Natur, auch in Gärten helfen viele „Nützlinge“, wie z.B Hummeln, Wildbienen, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen, Florfliegen oder Ohrwürmer durch Bestäubung und als kostenlose biologische „Schädlingsbekämpfer“ das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Zusätzlich sind einige der durch Insektenhotels geförderten Arten selten und stehen zum Teil sogar auf der roten Liste (z.B etliche Wildbienen).

Das Insektenhotel kann auch zu Lehrzwecken verwendet werden.

Zwergwachtel

Mit einem Gewicht von 45 bis 60 g sind die chinesischen Zwergwachteln die kleinsten Hühnervögel.

Lateinischer Name = Coturnix Chinensis

Die chinesische Zwergwachtel ist äusserst brutfreudig. Das Gelege besteht in der Regel aus 5 bis 14 Eiern, die meist oliv gefärbt sind. Nach 16 bis 17 Tagen Brutdauer schlüpfen daraus die kleinsten Nestflüchter der ganzen Vogelwelt. Sie sind etwa so gross wie eine Hummel, der sie auch ähnlich sehen. Die Küken laufen sofort und beginnen im Schutz der Henne mit der Futtersuche. Sie sind sehr schnellwüchsig und mit 5 Wochen schon vollständig befiedert. Geschlechtsreif sind die chinesischen Zwergwachteln nach 14 bis 18 Wochen. Weibliche oder männliche Zwergwachteln besitzen ein unterschiedliches Farb- und Zeichnungsbild. Der Hahn mit seiner schwarzweissen Kehlzeichnung sowie dem blaugrauen Halsgefieder erscheint recht farbenfroh gegenüber der graubraunen Henne.

Rotfuchs

Der Rotfuchs gehört zur Familie der Hunde.

Männliches Tier = Rüde
Weibliches Tier = Fähe
Lateinischer Name = Vulpes Vulpes

Der Nahrungsopportunist Rotfuchs stellt an seinen Lebensraum keine besonderen Anforderungen. Wälder, Grasland, Äcker und in jüngerer Zeit zunehmend auch Siedlungsgebiete sind unterschiedlich geeignete Lebensräume für den Rotfuchs. Sie können sowohl nördlich des Polarkreises als auch in fast tropischen Gebieten leben. In Nordamerika kommen sie von den Aleuten bis Neufundland vor – mit Ausnahme von Arizona, Süd-Florida und einem Streifen von Alberta bis Mexiko. Rotfüchse besiedeln Eurasien von Irland bis zum Beringmeer.

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Der Rotfuchs ist ein relativ anspruchsloser Allesfresser. Er stellt seine Ernährung bei Bestandsschwankungen der Beutetiere kurzfristig um und nimmt generell mit dem Vorlieb, was leicht zu erbeuten ist und einen hohen Energiegehalt bietet (opportunistische Ernährung). Die Nahrungszusammensetzung ist somit lokal stark unterschiedlich. Auf Feldmäuse umgerechnet, beträgt der tägliche Nahrungsbedarf ca. 15 bis 20 Mäuse.

Der Rotfuchs wird mit etwa 10 Monaten geschlechtsreif. Füchse paaren sich nur einmal im Jahr in der so genannten Ranzzeit. Da der Rüde von Dezember bis Anfang März befruchtungsfähig ist, die Fähe hingegen nur 2 bis 3 Tage zwischen Januar und März, folgt der Rüde über einen längeren Zeitraum einer auserwählten Fähe, um ihr Abwehrverhalten genau zu diesem Zeitpunkt überwinden zu können. Mehrere Begattungen erhöhen den Erfolg der Befruchtung; je nach Sozialstruktur der Fuchspopulation paart sich der Rüde auch noch mit anderen Fähen bzw. die Fähen mit mehreren Rüden. Daher kann ein Wurf Jungfüchse verschiedene Väter haben. Füchse und Hunde lassen sich aufgrund verschiedener Chromosomenzahlen (Rotfuchs: 34 bis 38, Haushund: 78 Chromosomenpaare) nicht kreuzen.

Waschbär

Der Waschbär ist ein Landraubtier und gehört in die Familie der Kleinbären, er ist ein Sohlengänger.

Männliches Tier = Bär
Weibliches Tier = Bärin
Lateinischer Name = Procyon Iotor

Der Waschbär wurde zur Pelzgewinnung aus Nordamerika in Europa und der ehemaligen Sowjetunion vorwiegend als Farmtier eingeführt, von wo er sich durch Flucht in die freie Wildbahn verbreitete. Auch gezielte Aussetzungen sind bekannt. In der Schweiz 1976 erstmals nachgewiesen. Er ist ein ausgesprochenes Nachtier, dass vorzugsweise in unterschlupfreichen Laubmischwäldern mit eingesprengten Feuchtgebieten und landwirtschaftlichen Kulturflächen lebt. Gewandter Kletterer und Schwimmer, der sich tagsüber in Höhlen versteckt.

 

Der Waschbär ist ein Allesfresser. Nahrungsobjekte bewegt er an Land und im Wasser zwischen den Vorderpfoten hin und her, bevor er sie frisst. Dies erwirkt den Eindruck, das Tier wolle seine Nahrung waschen. Die Nahrung besteht aus Obst, Mais, Eicheln, Katanien, Insekten und deren Larven sowie Regenwürmern. Gelege von Boden- und Höhlenbrütern, nicht fluchtfähigen Jungvögeln sowie Fische, Krebse, Schnecken und Abfälle bereichern seinen Speiseplan.

Die Ranzzeit ist in den Monaten Februar und März. Die Tragzeit beträgt 9 bis 10 Wochen. In den Monaten April bis Mai bringt die Waschbärin in einer Höhle meist 3 bis 5 Jungtiere zur Welt, die 19 bis 24 Tage lang blind sind.

Wegen seiner Vorliebe für Eier und Jungtiere ist er in der freien Wildbahn eher unerwünscht. Seine weitere Verbreitung hat in den letzten Jahren aber zugenommen. Seine Sterblichkeit ist durch Krankheiten, den Verkehr sowie durch die Jagd beeinflusst.

Wildschwein

Das Wildschwein, ein nichtwiederkäuender Paarhufer, gehört der Familie der Altweltschweine an. Es ist in der alten Welt weit verbreitet.

Männliches Tier = Keiler
Weibliches Tier = Bache
Jungtier = Frischling
Lateinischer Name = Sus Scrofa

 

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Lebt als hauptsächlich nachtaktives Tier in Laub-, Misch- und Auenwäldern. Tagsüber ruht es versteckt im Dickicht oder in Schilfbeständen aus. Der erwachsene Keiler lebt meist alleine. Die Bachen bilden mit den Frischlingen und Überläufern (1. bis 2. Lebensjahr) eine Rotte, die von der Leitbache angeführt wird.

Die Nahrung ist sehr reichhaltig, tierisch und pflanzlich. Gräser, Kräuter, Wurzeln, Knollen, Buchnüsse, Eicheln, Getreide, Mais, Kartoffeln sowie Käfer und Larven. Auch Mäuse und andere Kleintiere sowie Aas werden verzehrt.

Die Rauschzeit beginnt normalerweise im Winter (Dezember bis Februar). Bedingt durch das grosse Nahrungsangebot ist eine zweite Rauschzeit im Sommer möglich. Die Bache trägt knapp 4 Monate und frischt 3 bis 9 gestreifte Frischlinge. Bachen sind gute Mütter, mit denen nicht zu spassen ist.

Einziger Feind des Wildschweines ist der Mensch (Zivilisation und Jagd). Wegen zum Teil grossen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen werden die Bestände durch die Jagd möglichst klein gehalten.

Sikahirsch

Der Sikahirsch gehört zur grossen Familie der Hirsche, die zu den wiederkäuenden Paarhufern gehören. Die ursprüngliche Heimat des Sikawildes ist Ostasien, insbesondere Japan.

Männliches Tier = Hirsch
Männliches Jungtier = Hirschkalb
Weibliches Tier = Hirschkuh
Weibliches Jungtier = Kuhkalb
Lateinischer Name = Cervus Nippon

Das Sikawild liebt parkähnliche Landschaften und weite, zusammenhängend ruhige Wälder. Das Sikawild ist sehr standorttreu. Die Tiere leben in Rudeln. In der Schweiz gibt es das Sikawild nur nördlich des Rheins (Südranden).

Das Nahrungsspektrum ist sehr breit und entspricht in etwa dem der Rothirsche. Die Nahrung besteht je nach Jahreszeit aus Gräsern und Kräutern, oder frischen Trieben von Laub- und Nadelhölzern. Im Winter trockenes Gras.

Die Brunftzeit findet von Ende September bis Ende Oktober statt. Nach einer Tragzeit von 33 Wochen werden – mit Schwerpunkt im Juni – die Kälber gesetzt. Zwillingskälber sind sehr selten. Gesäugt werden die Kälber bis in den Winter.

Durch Strassen- und Bahnverkehr. Jungtiere durch wildernde Hunde.

Rothirsch

Der Rothirsch gehört, wie der Dam- und Sikahirsch, das Reh, der Elch und das Ren (Rentier) zur grossen Familie der Hirsche, die zu den wiederkäuenden Paarhufern gehören. Nur das männliche Tier trägt ein Geweih. Das normal aufgebaute Geweih des Hirsches besteht im einzelnen aus den beiden Rosen, die auf Rosenstöcken sitzen sowie der rechten und linken Stange, an denen sich – von unten begonnen – die Aug-, Eis- und Mittelsprossen befinden. Was über der Mittelsprosse wächst, ist entweder ein Stangenende, eine Gabel oder eine Krone. Alle Jahre im Frühling werden die Stangen abgeworfen.

Männliches Tier = Hirsch
Männliches Jungtier = Hirschkalb
Weibliches Tier = Hirschkuh
Weibliches Jungtier = Kuhkalb
Lateinischer Name = Cervus Elaphus

Weite zusammenhängende Wälder bilden heute den Lebensraum des Rothirsches, von wo er gegen Abend zur Äsungsaufnahme auf Waldlichtungen und Wiesen zieht. Die Tiere leben in Rudeln. Alte Hirsche ziehen ein Einsiedlerleben vor.

Sie besteht je nach Jahreszeit aus Gräsern, Seggen und Kräutern, frischen Trieben von Laub- und Nadelhölzern, Früchten und Gemüsen aller Art. In Notzeiten kann durch Abschälen von Baumrinde und Verbeissen von jungen Baumkulturen erheblicher Schaden an Wäldern angerichtet werden.

Währen der Brunftzeit von Mitte September bis Mitte Oktober ziehen die Tiere zu den Brunftplätzen. In kalten Nächten ist der brünftige Hirsch von weithin zu vernehmen. Die beschlagene Hirschkuh setzt nach 34 Wochen Tragzeit im Juni in der Regel ein Kalb. Das frisch gesetzte Kalb folgt bald der Mutter. Gesäugt werden die Kälber bis in den kommenden Winter.

Durch verschiedene Freizeitaktivitäten des Menschen, Strassen- und Bahnverkehr. Jungtiere durch wildernde Hunde, selten auch durch Steinadler.

Reh

Das Reh ist die kleinste einheimische Huftierart, es gehört zur Hirsch-Familie. Sein feiner Körperbau zeichnet es als sogenannten Schlüpfer aus: Seine Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, was den Rehen ermöglicht, auch dichtes Unterholz zu durchqueren oder sich darin zu verstecken. Dabei schieben die Hinterbeine den Rest des Körpers nach vorn.

Männliches Tier = Bock
Weibliches Tier = Geiss (Ricke)
Jungtier = Kitz
Lateinischer Name = Capreolus capreolus​

Rehe sind in der Schweiz weit verbreitet. Die höchsten Bestände kommen im Mittelland und in den Voralpen vor. Rehe können zudem hochgelegene Wälder besiedeln. Über der Waldgrenze trifft man sie hingegen nur ausnahmsweise an.

Rehe brauchen im Park ein gut bepflanztes Gehege mit Versteckmöglichkeiten. Sie gelten als heikle Pfleglinge.

Rehe haben den Ruf, Feinschmecker zu sein und sich von vielen verschiedenen Pflanzen zu ernähren, die sie genau auswählen. Wichtig ist vor allem eine nährstoffreiche und leicht verdauliche Ernährung. Nebst Kräutern und Gräsern gehören auch verholzte Triebe von Sträuchern und jungen Bäumen auf den Speiseplan.

Die Paarungszeit der Rehe ist im Sommer, danach folgt die Eiruhe. Die Weibchen setzen im April / Mai meist zwei Jungtiere (Kitze) im Frühjahr des folgenden Jahres ab. Diese verbringen die ersten Lebenswochen im hohen Gras oder Dickicht versteckt. Mit ihrem weiss gefleckten Fell sind sie optimal getarnt. Das Muttertier kehrt nur zum Säugen zu ihren Jungtieren zurück. In der Regel beträgt die Säugezeit 3 Monate.

Zu den natürlichen Feinden zählen insbesondere der Wolf, der Luchs und der Rotfuchs.

Fasan

Der Fasan ist eine Vogelart aus der Ordnung der Hühnervögel.

Männliches Tier = Hahn
Weibliches Tier = Henne
Jungtier = Küken
Lateinischer Name = Phasianus colchicus

Lange Zeit wurden Jagdfasane, die ursprünglich aus Asien stammen, in grossen Mengen in Farmen gezüchtet und zur Jagd ausgesetzt. Zudem wurde die Art in vielen Teilen der Welt  mit unterschiedlichem Erfolg eingebürgert. Heute besiedelt sie grosse Teile Europas. Grundsätzlich sind die Fasane in der Nähe von Gewässern zu finden. Strukturreiche Deckungen und offene Bereiche wechseln sich ab. In der Regel sind Fasane nur in der Ebene anzutreffen.

Fasane gelten als Allesfresser. Die Art der Nahrung unterscheidet sich jedoch zwischen der Brut- und Ruhezeit. Während der Ruhezeit werden vor allem Sämereien, Getreidekörner, Wurzeln, Beeren und Früchte gefressen. Während der Brutzeit wird überwiegend auf tierische Nahrung zurückgegriffen.

Zur Fortpflanzungszeit zwischen März und Juni lebt der Fasan in Harem-Polygamie, ein Hahn verpaart sich meist mit ein bis zwei, manchmal drei oder mehr Hennen. Nach erfolgreicher Begattung sondert sich das Weibchen vom Harem ab und geht alleine dem Brutgeschäft innerhalb des Reviers nach. In das Nest legt das Weibchen durchschnittlich zwischen 8 und 12, selten auch bis 15 Eier. Die Eier werden vom Weibchen über einen Zeitraum von 23 bis 35 Tagen gewärmt. Die geschlüpften Küken gelten als Nestflüchter und folgen kurz nach dem Schlupf der Mutter.

Schneeeule

Die Schnee-Eule gehört innerhalb der Familie der eigentlichen Eulen zur Gattung der Uhus. Die äusseren Unterschiede zu den Uhus, etwa die weisse Gefiederfarbe und die dicht befiederten Füsse und Zehen, können als Anpassung an den arktischen Lebensraum erklärt werden.

Männliches Tier = Männchen
Weibliches Tier = Weibchen
Jungtier = Küken
Lateinischer Name = Nyctea scandiaca

Die Schnee-Eule ist eine Bewohnerin der arktischen Tundra – vor allem in Island, Nordamerika, Norwegen, Schweden und Finnland. In ihrem Lebensraum wird es im Sommer wochenlang kaum dunkel, weshalb sie im Gegensatz zu den meisten Eulen auch tagsüber aktiv sein muss.

In der freien Natur ernähren sich Schnee-Eulen vorwiegend von Lemmingen (Wühlmäuse). Werden diese jedoch aus irgendeinem Grund selten, können sich die Eulen durchaus von anderen Kleinsäugern, Vögel und sogar Fischen ernähren.

Schnee-Eulen werden erst Ende des zweiten Lebensjahres fortpflanzungsfähig. Die Brut beginnt im Mai mit zwischen 3 und 9 Eiern (Brutdauer zwischen 30 bis 34 Tage). Die Anzahl der aufgezogenen Jungen hängt von der vorhandenen Futtermenge (Lemmingjahr) ab. Während das Weibchen die Eier bebrütet, wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach weiteren 6 bis 7 Wochen sind dann die Jungvögel flügge.

Gefährdet, viel Winterabgänge.

Voliere

Die neue Voliere ist ein Geschenk zum 50-Jahr-Jubiläum des Tierparkvereins Biel an alle Besucher vom Tierpark.

Im östlichen Teil lebt ein Schneeeulen Paar. Der westliche Teil der Volière ist eine gemischte Anlage mit sehr unterschiedlichen Tieren.
Diese leben auf dem Boden oder sogar im Boden (Wildkaninchen) oder in der Höhle.

In der Volière leben:
Wildkaninchen, Seidenhühner, Perlhuhn, Turmfalken.

Gamswild

Die Gemse gehört in die Familie der paarhufigen Wiederkäuer. Bock und Geiss tragen ein Gehörn, die «Krucken» oder «Krickeln». Diese sind Horngebilde, die nicht abgestossen wird. Das einzelne Horn wächst auf einem knöchernen Stirnzapfen, dessen Länge von Jahr zu Jahr zunimmt.

Männliches Tier = Gamsbock
Männliches Jungtier = Kitzbock
Weibliches Tier = Gamsgeiss
Weibliches Jungtier = Geisskitz
Lateinischer Name = Rupicapra Rupicapra

Im ganzen Alpenraum (vozugsweise im Gebiet der Waldgrenze), dem Jura sowie vermehrt auch im voralpinen Gebieten verbreitet. Bevorzugt Steilhänge, Felspartien und aufgelockerter Wald, zieht sich jedoch im Winter oder bei Störungen in die Gebirgswälder zurück. Die Gemse lebt meistens in Rudeln.

Die Äsung ist vor allem im Winter einseitig. Im wesentlichen besteht sie aus trockenem Gras, Baumflechten und Beerenkraut. Die Gemse beäst auch Bäume und Sträucher. Im Sommer sind es vorwiegend Gräser und Alpenkräuter, denen die Rudel nachziehen.

In den Monaten November und Dezember findet die «Gamsbrunft» statt. Der Bock treibt die brünftige Geiss und vertreibt eifersüchtig Rivalen und Nebenbuhler. Während der Brunft schwillt die Brunftfeige, eine hiner den Krucken liegende Drüse des Gamsbockes, stark an und sondert ein Sekret zur Einstandsmarkierung ab. Die Gamsgeiss trägt 23 Wochen. Im Mai setzt sie, abgesondert vom Rudel, ein oder selten zwei Kitze. Schon bald nach dem Setzen, stellt sich die Geiss mit dem Kitz wieder beim Rudel ein.

Natürliche Feinde wie Luchs oder Steinadler. Lange strenge Winter, Lawinen und Steinschlag, Krankheiten wie Gamsräude oder Gamsblindheit. Durch verschiedene Freizeitaktivitäten des Menschen, sowie intensive Schafhaltung wird die Gemse immer stärker aus dem offenen Einstandsgebieten in Gebirgswälder verdrängt, wo es anschliessend zu Schäden am Wald durch Verbiss kommen kann.

Murmeltier

Das Alpenmurmeltier, auch Mankei oder Murmel genannt, gehört zur Familie der Hörnchen. Es ist ein Nagetier.

Männliches Tier = Bär
Weibliches Tier = Katze
Jungtiere = Affen
Lateinischer Name = Marmota Marmota

Das Alpenmurmeltier besiedelt im wesentlichen den Alpenbogen. Vorkommen im Jura, Schwarzwald, Schwäbischen Alb und in den Pyrenäen gehen auf Aussetzungen zurück. Es lebt in der alpinen und subalpinen Zone im baumlosen und baumarmen Grasland. Hier finden wir tiefe Baue, deren Eingänge vielfach unter Felsbrocken angelegt sind. Murmeltiere leben meistens in kleinen Familiengruppen. Von Ende September bis Mitte April halten sie einen Winterschlaf; der Bau ist dabei mit Heu gepolstert und nach aussen mit einem Zapfen aus Erde und Steinen verstopft.

 

Saftiges Grünfutter wie Gräser, Kräuter, Knospen, Triebe und Wurzeln.

Die Bärzeit (Begattungszeit) fällt auf die Zeit nach dem Winterschlaf, in den Monat Mai. Die Begattung findet im Bau statt. Nach 5 Wochen bringt die «Katze» 3 bis 4 «Affen» zur Welt.

Die Sterblichkeit wird vor allem durch Nahrungsmangel, Raubfeinde (besonders Steinadler und Fuchs), extreme Witterungsbedingungen und ungenügende Winterbaue beeinflusst. Murmeltiere werden auch bejagt (Murmeltierfett). Beim Auftauchen eines Feindes (Steinadler, Kolkrabe, Fuchs und Mensch) stösst ein, in Männchenstellung sichernder Wächter schrille Pfiffe (mit den Stimmbändern erzeugte Schreie) aus, worauf die ganze Kolonie im Bau verschwindet.

Muffelwild

Das Mufflon gehört zur Ordnung der Paarhufer und in die Familie der Hornträger.

Männliches Tier = Widder
Männliches Jungtier = Widderlamm
Weibliches Tier = Schaf
Weibliches Jungtier = Schaflamm
Lateinischer Name = Ovis Musimon

Aus Sardinien und Korsika in verschiedenen Teilen Europas eingebürgert. Das Muffelwild lebt überwiegend im Wald. Es bevorzugt Lichtungen innerhalb des Waldes und nimmt Deckung in Laub- und Nadelholzdickungen wie das Rot- und Rehwild, mit dem es sich im allgemeinen gut verträgt. Wegen der notwendigen Schalenabnutzung (Hufabnutzung) sind stellenweise steinige Böden unerlässlich. Das Muffelwild lebt in Rudeln, die sich nur schwer aufspalten, wenn sie durch Jungwild anwachsen.

Bevorzugte Äsung sind vorwiegend Gräser, aber auch Waldfrüchte, Kräuter und Sträucher, sowie Jungtriebe von Laub- und Nadelhölzern.

Die Brunftzeit fällt in die Monate November und Dezember. Zwischen starken Widdern kommt es dabei häufig zu Kämpfen, bei denen sie mit gesenkten Häuptern aufeinander prallen, so dass man das Krachen weithin hören kann. Das Schaf trägt 21 Wochen. Ende April/anfangs Mai wird ein lamm (selten auch zwei) gesetzt.

Natürliche Regulatoren sind Luchs, Wolf, Steinadler, Fuchs und auch Schwarzwild (neugeborene Lämmer). Dazu kommen wildernde Hunde, langdauernd hohe Schneedecke, Parasiten.

Uhu

Der Uhu gehört in die Familie der Eulen (Nachtraubvögel). Fast adlergross, durch die auffallenden Federohren jedoch von Adlern und allen anderen Taggreifvögeln leicht zu unterscheiden.

Lateinischer Name = Bubo bubo L.

In einsamen Gebirgsgegenden mit unzugänglichen, ursprünglichen Waldgebieten (Alpengebiet, Jura) mit deckungsreichen Felskom­plexen (Brutgebiet). Jagt in der Morgen- und Abenddämmerung und rastet in Felsspalten, hohlen Bäumen oder aufrecht auf einem Ast, dicht neben dem Baumstamm sitzend. Die alten Vögel sind sehr viel sesshafter als die Jungvögel, die grössere Streif­züge über 100 km und weiter unternehmen können. Nur selten sieht man den Uhu auf seinem lautlosen Beuteflug.

Schlägt kleinere und grössere Säugetiere bis zur Grösse von Hasen und Rehkitzen. Ferner Krähen und andere Vögel, aber auch Frösche und grosse Käfer.

Benutzt grosse Baumhorste von Greifvögeln, Störchen und Reihern oder horstet in Felsnischen und –spalten oder in Höhlen an unzugänglichen Stellen. Er legt die Eier auf den nackten Boden oder auf einer dürftig zusammengescharrten Unterlage aus Pflanzenteilen. Das Weibchen legt im März/April in der Regel 2 bis 3 reinweisse Eier und brütet sie in etwa 35 Tagen aus. Die Jungen werden 5 Wochen lang von ihren Eltern gefüttert und verlassen den Horstplatz noch keineswegs flugfähig. Bei Nahrungsmangel verkümmert in der Regel das zuletzt geschlüpfte Junge und stirbt (Kannibalismus wird in einzelnen Fällen vermutet).

Der Uhu befindet sich auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.

STEINwild

Der Steinbock ist ein Paarhufer aus der Familie der Rinder; er gehört zur Gattung der Ziegen. Beide Geschlechter tragen Hörner. Beim weiblichen Wild erreicht das einzelne Horn eine Länge bis zu 35 cm und ist rundlich, während das der Böcke im Querschnitt dreieckig ist und bis zu 1 m lang werden kann.

Männliches Tier = Steinbock
Männliches Jungtier = Kitzbock
Weibliches Tier = Steingeiss
Weibliches Jungtier = Geisskitz
Lateinischer Name = Capra Ibex

Der Steinbock lebt oberhalb der Baumgrenze bis in die Schneestufe. Er überwintert an sehr steilen Süd- und Süd-West-Hängen, wo der Schnee abrutscht oder verweht. Böcke und Geissen bilden gesonderte Rudel. Der Steinbock ist als ausserordentlich gewandter Kletterer bekannt.

Dem Lebensraum entsprechend lebt er von dem, was diese Region aIs Asung bietet, also von Kräutern, Gräsern, Knospen; im Winter von Seggenborsten und Polsterpflanzen, auch beknabbert er Bäume.

Die Brunft findet in den Monaten Dezember bis Februar statt. Nach ca. 5 Monaten setzt die Steingeiss ein, selten auch zwei, Kitze.

Nachdem der Steinbock im vorigen Jahrhundert in der Volksmedizin als Heilmittel verwendet und deshalb fast gänzlich ausgerottet wurde, fand ab 1911 eine Wiederansiedlung aus Beständen des Gran Paradiso (Italien) statt. Heute finden sich im ganzen Alpenraum zahlreiche Kolonien. Im Jura ist nur eine Kolonie bekannt.

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